<div align="justify"> Fritz Jürß (geb. 1932) lädt zur Besichtigung des altehrwürdigen Olymps ein und läßt die dort thronende Götterschar Revue passieren. Es ist immer wieder ergötzlich zu erleben, wie Zeus und die Seinen miteinander und wie die Olym pier mit den sterblichen Erdbewohnern umgegangen sind. Und dennoch ist die tiefere Bedeutung dieser umlten Geschichten nicht zu ver kennen. Auf einer frühen Stufe des Denkens halten sie Wahrheiten bereit, die man diesen finsteren Zeiten noch gar nicht zugestehen möchte. Weshalb ist aber der Mythos auf mancherlei Weise bis heute lebendig geblieben, selbst in Philosophie und Wissenschaft, wo er schon lange nichts mehr zu suchen hätte? Für die Kunst stellt sich diese Frage nicht, in ihr nimmt sich der Mythos jedenfalls viel erfreuli cher und erklärlicher aus, sind doch im Mythos die Natur und die gesellschaftlichen Formen selbst schon in einer unbewußt künstlerischen Weise verarbeitet durch die Volksphantasie (Mars). In den mythischen Bildern haben sich Typen menschlicher Grundbefindlichkeit, Muster von Verhaltensweisen anschaulich verdichtet. Diese Bilder entwickeln in ihrer Ansprache des Gefühls eine Wirkungskraft, die zu fördern vermag, was uns Heutigen noch am Herzen liegt. <br><div align="right">• Philosophie. Geschichte. Kulturgeschichte

ISBN: 3-379-00271-2

JÜRSS, Fritz (1932-)

141(38)